Der Holzschutz umfasst im weiteren Sinne alle Maßnahmen , die eine Zerstörung des Holzes durch Schadorganismen verhindern sollen oder einer Wertminderung und dadurch Gebrauchsminderung entgegen wirken sollen. Hierbei wird in vorbeugende und bekämpfende Holzschutzmaßnahmen unterschieden.
Vorbeugende Holzschutzmaßnahmen am Bau
Am Bau kann man die vorbeugenden Holzschutzmaßnahmen in drei verschiedene Kategorien einteilen:
- Organisatorischer H.
- Baulich-konstruktiver H.
- Chemischer H.
Zum organisatorischen Holzschutz am Bau während der Errichtung und in der Unterhaltung eines Bauobjektes zählt zum Beispiel, dass in der Bauphase Maßnahmen ergriffen werden, dass die Einbaufeuchte des Holzes nicht mehr als 18 % beträgt. Ein anderes Beispiel wäre das Monitoring – also eine regelmäßige, wiederkehrend Befallskontrolle durch eine sachverständige Person.
Der baulich-konstruktive Holzschutz umfasst Maßnahmen im Zuge der Planung und Ausführung, welche zum Ziel haben, eine Insekten-oder Pilzbefall auszuschließen oder mindestens so lange wie möglich zu verzögern. Hierzu zählen unter anderem folgende Prinzipien bzw. Maßnahmen:
- Auswahl geeigneter Holzarten
- Sicherstellen der Entwässerung
- Sicherstellung der Belüftung
- Sicherstellen der weitestgehenden Einsehbarkeit
- Verhinderung von Erdberührung
- Spritzwasserschutz u.a.
Die Tendenz des Verwendens von Chemischem Holzschutz war in den vergangenen Jahren rückläufig und stagniert zur Zeit, wobei zum Teil selbst von Kollegen „irrsinnige“ Herangehensweisen empfohlen werden. Die Zweckmäßigkeit und Vertretbarkeit von chemischem vorbeugendem Holzschutz hängt von folgenden Kriterien ab:
Auswahlkriterien der geeigneten Maßnahmen
- Gebrauchsklasse der Konstruktion bzw. des Bauteils nach DIN 68800
- Welches Holzschutzmittel?
- Wo?
- Wieviel?
- Wogegen?
Ich als Verfasser halte integrierte Holzschutzkonzepte – speziell bezogen auf das Bauwerk und dessen Nutzung – für den einzig sinnvollen Weg. Kommt man im Zuge der Analyse (Bestandteil des Holzschutzgutachtens) zum Schluss, dass dass ein zielgerichteter Einsatz vorbeugender Holzschutzmittel unvermeidbar und umwelthygienisch ist und alle anderen Möglichkeiten erschöpft sind, so bietet das dem Bauherren, dem Ausführenden und auch der Umwelt ein gutes Maß an Sicherheit.
Qualifizierte Fachleute erkennen Sie u.a. daran, dass sie einen Sachkundenachweis für Bekämpfenden oder Holzschutz am Bau oder für vorlegen können. Hier finden Sie Informationen über den Inhalt der Zusatzausbildung: Sachkundiger/Sachkundige für Holzschutz; somit haben Sie mit der Frage nach einem Sachkundenachweis eine gute zusätzliche Möglichkeit, Fachbetriebe zu erkennen. es muß aber auch darauf aufmerksam gemacht werden, dass der Sachkundenachweis vor allem das Gefahrstoffrecht betrifft und keine alleinige Garantie für das Gelingen Ihres Bauprojektes darstellt.
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