Der Trotzkopf (Dendrobium pertinax)

Der Trotzkopf (Dendrobium pertinax Linn.1758) kommt als Sekundärbefall an durch einen Pilzbefall vorgeschädigtem Holz vor. Die 4 bis 6 mm großen Käfer haben eine schwarze  bis schwarzbraune Farbe und sind der Gestalt nach dem Gewöhnlichen Nagekäfer (Anobium punctatum) ähnlich, der Trotzkopf ist jedoch größer. Die Larven des Trotzkopfes, die vornehmlich in Nadelholz minnieren und zuerst dem Frühholz folgende, später nicht gerichtete, kreuzweise verlaufende Fraßgänge (im Durchmesser rund, bis 4 mm) im Holz erzeugen, werden 5 bis 6 mm groß. Beim Ausschlupf erzeugen die ausgewachsenen Käfer Schlupflocher von 2 bis 3 mm, die kreisrund sind. Die Ausflugzeit der geschlüpften Käfer ist von Mai bis Juni, wobei die Generationszeit beträgt unter guten Bedingungen zwei Jahre beträgt. Der Larvenkot ist tonnenförmig mit einer Krümmung, so dass er trogförmig erscheint. Die Fraßgänge sind vergleichsweise lose mit Bohrmehl und Larvenkot gefüllt, so dass er beim Bewegen beffallener und geborgener Holzteile hinausrieselt. Obwohl der Hausbock, der Gewöhnliche Nagekäfer und auch der Rothalsbock in Gebäuden überwiegen, habe ich in der nahen Vergangenheit an verborgenen, dunklen Stellen (z.B. Balkenköpfen) öfters einen Befall vorgefunden.

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Befallsbild Trotzkopf

Befallsbild des Trotzkopfes (Dendrobium pertinax)

Was ist und was soll Holzschutz?


Dieser Artikel beschäftigt sich mit nur zwei simplen Fragen:

  • Was ist Holzschutz?
  • Was soll Holzschutz (bewirken) ?

So einfach wie zunächst die Fragestellung erscheint, so schwierig ist sie und solange wie Holz durch die Menschheit genutzt wird, solange stellen sich auch diese beiden Grundfragen.

  • Was ist Holzschutz?

Nun, man kann Holzschutz wie folgt definieren:

„Holzschutz ist eine Strategie, die das Ziel hat, die Eigenschaften des Holzes aufzuweten sowie alle positiven natürlichen Eigenschaften des Holzes so lange wie möglich durch Bewahrung vor dem Zerfall zu schützen.“

Schaut man sich nun diesen kurzen Satz an, so werden zwei Dinge klar:

(1) Holz ist ein Naturprodukt und daher grundsätzlich durch Verfall gefährdet.

(2) Holz erfüllt im heutigen Leben vielfältige konstruktive, ästhetische und ökonomische Aufgaben, weswegen der unter Punkt (1) genannte Verfall grundsätzlich nicht erwünscht ist. Und genau in diesem Spannungsfeld bewegt sich die Strategie, das Handwerk und die Wissenschaft des Holzschutzes.

Das Holz unterliegt, wie alle Lebensprozesse es tun, einem „irdischen“ Kreislauf des Lebens: Aus dem Samen entsteht eine Jungpflanze, wechle sich zum Baum entwickelt (Forst), der Baum wird gefällt (Einschlag), als Rohholz gelagert und getrocknet, im Sägewerk zu Schnittware weiterverarbeitet. Dann wird das Holz verbaut, später dann eventuell saniert oder ersetzt.

In allen diesen Phasen gibt es nun Maßnahmen, deren Anwendung das Holz aufwerten und schützen können. Diese Maßnahmen können natürlicher, baukonstruktiver oder chemischer Art sein.

  • Was soll Holtzschutz (bewirken)?

Das ist ganz einfach, wenn man den vorgenannten Zyklus des Lebens verstanden hat.  Ziel des Holzschutzes ist es, die positiven Eigenschaften des Holzes zu erhalten und die „negativen“ Eigenschaften zu minimieren.

Holzschutz gibt es schon so lange, wie das Holz zivil genutzt wird.

Und das Ziel ist es eben, diese zivilen Nutzungsphasen zu verlängern. Unseren Vorfahren ist es gelungen, dies zum Teil auf Jahrtausende zu erstrecken. Uns möge es gelingen, es auf Jahrhunderte zu verlängern. Dazu bedarf es Fachkunde und geschicktes technisches Verständnis. Und um diesen Sachverhalt geht es in diesem Blog. Der „Kreislauf des Holzes“ verdeutlicht es noch einmal.

Der Kreislauf des Holzes

Hier ist der natürliche Kreislauf des Holzes dargestellt