Der Grubenholzkäfer (Rhyncolus culinaris)

Der Rüsselkäfer als Vertreter der Rüsselkäfer

Der Grubenholzkäfer (Rhyncolus culinaris) gehört zu den Rüsselkäfern als Familie, welche allein in Deutschland mit über 1000 Arten vertreten ist [2]. Sie heißen so, weil sie am Kopf eine rüsselförmige Verlängerung aufweisen. Alle bekannten Vertreter sind Pflanzenfresser. In dieser Familie sind bedeutende Forst- und Agrarschädlingen zu finden. Auf dem Gebiet des Holzschutzes am Bau ist der Grubenholzkäfer bedeutsam.

Der Käfer ist dunkelbraun, ca. 3-5 mm lang und das Halsschild setzt bei ca. der Hälfte beziehungsweise bei einem Drittel der Körperlänge an die Flügeldecken mit regelmäßigen Punktreihen an. Der Kopf hat einen rüsselförmigen Fortsatz, wobei der Körper ist länglich-oval ist.

Lebensweise und Vorkommen des Grubenholzkäfers

In der freien Natur ist der Grubenholzkäfer oft an Zaunpfählen, Hafenkonstruktionen und an Gartenholz zu finden. Der Name kommt daher, da er oft am Konstruktionsholz in Bergwerken (aus Fichte) zu finden war und ist.

In Bauwerken können vor allem Konstruktionshölzer des Holzfußbodens im Erdgeschoß bzw. an Holzbalken, z.B. wenn die Decke zwischen Kellergeschoß und Erdgeschoß als Holzbalkendecke ausgebildet ist. Der Grubenholzkäfer ist von einer vorangegangenen Pilzschädigung des Holzes abhängig. Bei anhaltender hoher feuchte beschleunigt er die Zerstörung des pilzbefallenen Holzes. Ein Befall des Käfers ist u.a. auch bei anhaltenden, nicht schnell beseitigten Überschwemmungen und deren Folgen möglich. Als Temperaturoptimum für die Entwicklung des Käfers wird 23 Grad Celsius angegeben [1]. Die schlüpfenden Käfer verursachen kreisrunde, ca. 1,5 mm große Löcher ähnlich dem Gewöhnlichen Nagekäfer [1]. Die Käfer können über mehrere Generationen das Holz befallen [3]und führen somit zusammen mit den holzzerstörenden Pilzen sehr oft zu einer vollständigen Zerstörung..

Bekämpfung des Rüsselkäfers

Die Bekämpfung des Grubenholzkäfer richtet sich in jedem Fall nach dem Primärbefall – also dem Befall durch holzzerstörende Pilze als Voraussetzung. Hier sollte auf jeden Fall ein Sachverständiger/eine Sachverständige für Holzschutz hinzugezogen werden, da es sich dabei auch um einen Befall durch den Echten Hausschwamm handeln kann.

Holzpartikel mit Larvenkot des Grubenholzkäfers
Bild 1: Larvenkot des Grubenholzkäfer bestehend oft auch dunkleren und helleren Partikeln als kurzen, unregelmäßig geformten Tönnchen bis kloßartigen Partikeln (Quelle: Meinhard Böhm)

Literatur:

[1] Langendorf: Handbuch für den Holzschutz; VEB Fachbuch Verlag Leipzig 1961

[2] Ewald König: Tierische und pflanzliche Holzschädlinge; Holz-Zentralblatt Verlags GmbH Stuttgart, 1957

[3] J. P. Vité: Die holzzerstörenden Insekten Mitteleuropas, Wiss. Verlag Musterschmidt Göttingen, 1952

Zu forstwirtschaftlich bedeutenden Käfern hat der Landesbetrieb Forst Brandenburg eine interessante Übersicht als PDF herausgegeben.

Holzschutzgutachten für Solaranlagen

Oftmals wird bei der Planung und Errichtung von Solaranlagen (Photovoltarikanlagen, PV-Anlagen) die Bedeutung des Zustandes der Dachkonstruktion im Bestand für die Lebensdauer, die Schadensfreiheit sowie für die Sicherheit nicht erkannt, so dass auf die Erstellung eines Holzschutzgutachten für Solaranlagen großzügig verzichtet wird.

So kommt es dann, dass die Auftraggeberinnen und Auftraggeber laut dem Abschlußbericht „Solaranlagen auf Flachdächern im Gebäudebestand“ des Aachener Institut für Bauschadensforschung und angewandte Bauphysik gGmbH (April 2016) angaben, zu 48% negative Erfahrungen mit nachträglich auf Bestandsdächern installierte Solaranlagen assoziieren. Die Standzeiten von schadensfrei auf Bestandsdächern nachträglich installierten Solaranlagen belaufen sich laut gleicher Quelle in über 70% der Fälle auf maximal 10 Jahre, wobei ca. 90% (70%) der Schadensfälle in den ersten vier Jahren eintreten.

Im Februar 2019 veröffentlichte das AIBau eine Aktualisierung (Prozentzahlen fett).

Schrägdach mit Solaranlage und Baugerüst
Aufbau einer Solaranlage auf ein Bestandsdach

Hauptsächliche Schadensursachen von Solaranlagen mit einem Holzschutzgutachten weitestgehend vermeiden

Als hauptsächliche Schadensursachen werden in dem o.g. Abschlußbericht, welcher mit Mittel der Forschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung gefördert wurde, die folgenden angegeben:

  • Unzureichende Prüfung des Untergrundes (ca. 18% der Nennungen)
  • Vorschädigung der Abdichtung (ca. 14% der Nennungen)
  • für die zusätzliche Belastung ungeeignete Dimensionierung des Tragwerkes (ca. 10% der Nennungen)
  • Summe dieser Ursachen an den Schäden: 42%

(Hinweis: Quelle s.o. (2016), Prozentualen umgerechnet durch Autor)

In der im Jahr 2019 erschienen Fortsetzung des Berichtes wird vertiefend angegeben, dass in der neueren Umfrage 23 Nennungen (von 145) als Schadursache die unzureichende Prüfung der Tragfähigkeit angeben (>15%)!

Das heißt also, dass über 40% der Schäden an PV-Anlagen wahrscheinlich hätten vermieden werden können, wenn das Dachtragwerk einer holzschutztechnischen und holztechnischen Untersuchung unterzogen gewesen und somit ein Holzschutzgutachten für die Planung der Solaranlagen erstellt worden wäre. Die Ergebnisse des Holzschutzgutachtens sind als Grundlage für die statische Beurteilung der Ist-Situation bei der Errichtung der PV-Anlagen unverzichtbar. Wird die Ist-Situation nicht sachverständig eingeschätzt, kann keine realistische Beurteilung der Tragfähigkeit, d.h. der Statik, erfolgen.

Bedeutung der Statik bzw. der statischen Vorprüfung beim Bau von Solaranlagen

Die statische Prüfung bzw. Vorprüfung (damit ist u.a. die Erstellung eines Holzgutachtens für Photovoltarikanlagen gemeint) wird von den ausführenden Unternehmen in dem zitierten Bericht als für eine schadensfreie Funktion in erster Linie erfüllte Bedingung genannt. Ebenso zählen hierzu die Abstimmung der Anlagenstatik auf das vorhandene Dach und daraus folgend ein plausibler statischer Nachweis für alle Bauteile.

Für weitere Einzelheiten zur Erstellung eines Holzschutzgutachtens für Solaranlagen können Sie gern zu uns Kontakt aufnehmen.

Die zitierten Berichte sind hier erhältlich: AIBau Publikationen

Dachgeschoßausbau, Dachbodenausbau und Dachwohnung bauen mit Checkliste

In unserem Büro melden sich immer wieder Interessenten, die einen Dachgeschoßausbau zu Wohnzwecken vornehmen möchten. Oftmals ist es so, dass ein sogenannter „Dachrohling“ zu diesem Zweck gekauft werden soll. Bei einem „Dachrohling“ handelt es sich um einen leeren, ungenutzten Dachboden (Sehen Sie hier die Definition). Dieser Artikel befasst sich damit, worauf man beim Kauf und bei der späteren Planung achten sollte. Wir stellen Ihnen am ende des Artikels eine Checkliste zur Verfügung, die Sie sich ausdrucken können. Die hier gegebenen Hinweise sind als Anregungen zu verstehen; sie sind nicht vollständig und sicher auch nicht allgemeingültig. Die Anwendung der Hinweise erfolgt daher in eigner Verantwortung des Lesers bzw. Nutzers. Bestimmte Fragen sollten Sie mit einer Juristin/einem Jurist klären.

Objektsuche – Dachgeschoßausbau

Sicherlich hängt das Gefallen eines geeigneten Objektes mit Dachboden von den persönlichen Neigungen und Ansprüchen ab. Jedoch kann schon im Voraus darauf geachtet werden, dass eine genügende Infrastruktur vorhanden ist und auch Bautätigkeit überhaupt möglich ist. Wenn ein Kran notwendig ist, aber die Zufahrtsstraße nur für Fahrzeuge unter 2 Tonnen befahrbar ist, so kann das zum Problem für Sie werden! Denken Sie daran, dass Anlieferungen erfolgen müssen und auch eine Baustelleneinrichtung notwendig ist. Eine weitere Frage ist, ob die Eigentumsverhältnisse geklärt sind.

Vor dem Kauf

Vor dem Kauf sollten Sie alle Voraussetzungen und Gegebenheiten checken. Besorgen Sie sich Bestandspläne oder lassen Sie sich welche anfertigen. Liegt bereits eine gültige Baugenehmigung für den Dachgeschoßausbau vor? Wenn nicht, fragen Sie mit Ihren Vorstellungen beim Bauamt an. Nehmen Sie auch Kontakt zu einer Architektin/einem Architekt auf und besuchen Sie das Objekt mit einer Sachverständigen/einem Sachverständigen für Holzschutz. Es gilt zu klären, ob augenscheinliche Schäden vorliegen. Sind im Dachgeschoss oder von außen Hinweise auf Gefahrenstoffe festzustellen? Wenn bereits Gutachten vorliegen, prüfen Sie nach Möglichkeit die Aktualität (nicht älter als 1 Jahr i.d.R.) und ob es sich um zertifizierte Verfasser des Gutachtens handelt. In der von uns erstellten Checkliste sind noch mehr Punkte aufgeführt. Wichtig ist für Sie auch, ob Sie eine Baugenehmigung benötigen und ob sowie in welchem Zeitrahmen Sie diese erlangen können.

leerer alter Dachboden mit Dachkonstruktion aus Holz. Dielenboden.
Ansicht eines Dachgeschosses

Zum Kauf des Dachrohlings

Holen Sie sich auf jeden Fall rechtlichen Rat von einer Rechtsanwältin/einem Rechtsanwalt vor dem Kauf ein! Achten Sie darauf, dass technische Zusicherungen im Kaufvertrag berücksichtigt werden, darum müssen Sie sich als Kaufinteressent kümmern. Überlegen Sie sich auch, an welche Voraussetzungen technischer Art (Beräumungen, Gutachten etc.) die Zahlungen und der Kauf geknüpft sein sollen und besprechen Sie dies mit Ihrer Rechtsanwältin/Ihrem Rechtsanwalt. Klären Sie das Zugangsrecht in der Kaufphase, um Vorbereitungen für Ihre Ausbaumaßnahmen vornehmen zu können.

Vorbereitung des Dachausbaus

Veranlassen Sie spätestens jetzt ein Bestandsaufmaß und ein Holzschutzgutachten und bedenken Sie, dass beides individuelle Leistungen sind und eine Bearbeitungszeit von mindestens zwei Monaten beanspruchen. Aus dem Holzschutzgutachten sollten für Sie möglichst genaue Sanierungsempfehlungen hervorgehen. Hier finden Sie Informationen zu unseren Leistungen. Beauftragen Sie auch die Planer (Architektin/Architekt), um die Voraussetzungen für Ihren Dachgeschoßausbau zu erlangen. Es ist sicher auch von Vorteil für Ihre Vorhaben, zu Fachfirmen frühzeitig Kontakt aufzunehmen; zumeist betrifft dies Firmen der Gewerke Heizung/Lüftung/Sanitär, Maurerarbeiten und Bauhauptgewerbe, Zimmerer und Holzschutzarbeiten (für die bekämpfenden Holzschutzarbeiten ist ein Zertifikat gem. DIN 68800 erforderlich – erkundigen Sie sich danach!), Trockenbau, Bodenbelags- und Fliesenarbeiten usw. Wenn alte Dämmungen im Dachgeschoss vorhanden sind und diese Gefahrenstoffe darstellen, muß zudem eine Schadstoffsanierung erfolgen. Sie sollten sich auch hier nur Firmen mit entsprechenden Zertifikaten (Zertifikat Tätigkeiten mit Gebäudeschadstoffen nach DGUV 101-004) suchen.

Die Gutachten, die Sie vorher beauftragt hatten, sollten außerdem Aufschluß über weitere spezifische Notwendigkeiten geben.

Checkliste Dachgeschoßausbau

Wir haben Ihnen die wichtigsten Punkte in einer Liste zum kostenlosen Download und zum Ausdrucken zusammengestellt. Sie sollten jedoch bedenken, dass diese Liste nicht vollständig sein kann und auf Ihre individuellen Anforderungen angepasst werden muß.

Bunter Nagekäfer (Xestobium rufovillosum De Geer)

Der Bunte oder Gescheckte Nagekäfer (auch „Totenuhr“, Xestobium rufovillosum) ist von den einheimischen Nagekäfern (Anobiidae) der größte, er wird zwischen 5 und 7 mm lang. Der Käfer ist dunkelbraun und hat gelbgraue Haarflecken. Die Larve wird bis 10 mm lang und ist goldbelb behaart. Zur Eilarvenentwicklung ist pilzgeschädigtes Holz notwendig, wobei sich ältere Larven auch in nicht durch Pilze vorgeschädigtem Holz weiterentwickeln können. Die Generationsdauer beträgt im Normalfall 3 bis 4 Jahre. Sie beträgt unter günstigen Umständen auch 1 bis 2 Jahre sowie unter ungünstigen Umständen bis 10 Jahre.

Befallen wird vor allem (pilzgeschädigtes) Laubholz und dort die Splintanteile, vor allem Eiche. Nadelholz wird seltener befallen, vor allem nach meiner Erfahrung aber dann, wenn in Gebäuden auch Laubholz – besonders Eichenholz – verbaut ist. Oft findet man Befälle der Larven des Bunten Nagekäfers in historischen Fachwerkshäusern in feuchten Gegenden; bei den meisten historischen Fachwerkshäusern bestehen die Schwellen aus Eiche und die Stiele, Riegel, Rähme usw. aus Nadelholz.

Der Käfer (Bunter Nagekäfer, Xestobium rufovillosum De Geer ) wird im Volksmund auch „Totenuhr“ genannt. Die Käfer überwintern in den Puppenwiegen und schlüpfen im Frühjahr. Sie machen sich durch Klopfgeräusche (ca. 12 Schläge) dem anderen Geschlecht bemerkbar. Die Bezeichnung „Totenuhr“ kommt daher, da früher auch Hospize aus (Eichen-) Gebälk bestanden. Bei sehr viel Ruhe hörten die Sterbenden die Klopfgeräusche.

Ausflugszeit ist im Mai und Juni, beim Ausflug verursacht der Bunte Nagekäfer kreisrunde Fluglöcher von 2 bis 3,5 mm Durchmesser. Charakteristisch ist der linsenförmige und runde Kot der Larven im Fraßmehl. Die Larven hinterlassen ein lamellenartiges durchfressenes Holz. Die Fraßgänge sind darin nicht gerichtet und verlaufen kreuz und quer. Verwechslungsmöglichkeit: Gewöhnlicher Nagekäfer. Zum Bunten Nagekäfer: siehe auch hier.

Fraßbild Bunter Nagekäfer

Fraßbild des Bunten Nagekäfers


Bild Larvenkot

Larvenkot des Bunten Nagekäfers 30fach vergrößert

Der Trotzkopf (Dendrobium pertinax)

Der Trotzkopf (Dendrobium pertinax Linn.1758) kommt als Sekundärbefall an durch einen Pilzbefall vorgeschädigtem Holz vor. Die 4 bis 6 mm großen Käfer haben eine schwarze  bis schwarzbraune Farbe und sind der Gestalt nach dem Gewöhnlichen Nagekäfer (Anobium punctatum) ähnlich, der Trotzkopf ist jedoch größer. Die Larven des Trotzkopfes, die vornehmlich in Nadelholz minnieren und zuerst dem Frühholz folgende, später nicht gerichtete, kreuzweise verlaufende Fraßgänge (im Durchmesser rund, bis 4 mm) im Holz erzeugen, werden 5 bis 6 mm groß. Beim Ausschlupf erzeugen die ausgewachsenen Käfer Schlupflocher von 2 bis 3 mm, die kreisrund sind. Die Ausflugzeit der geschlüpften Käfer ist von Mai bis Juni, wobei die Generationszeit beträgt unter guten Bedingungen zwei Jahre beträgt. Der Larvenkot ist tonnenförmig mit einer Krümmung, so dass er trogförmig erscheint. Die Fraßgänge sind vergleichsweise lose mit Bohrmehl und Larvenkot gefüllt, so dass er beim Bewegen beffallener und geborgener Holzteile hinausrieselt. Obwohl der Hausbock, der Gewöhnliche Nagekäfer und auch der Rothalsbock in Gebäuden überwiegen, habe ich in der nahen Vergangenheit an verborgenen, dunklen Stellen (z.B. Balkenköpfen) öfters einen Befall vorgefunden.

Bei Fragen können Sie uns hier kontaktieren.

Befallsbild Trotzkopf

Befallsbild des Trotzkopfes (Dendrobium pertinax)

Splintholzkäfer (Lyctidae) – Parkettkäfer – Lyctus-Käfer

Der Splintholzkäfer (Lyctidae) auch genannt Parkettkäfer oder Lyctus-Käfer

Die Käfer der Gattung Lyctidae ( Splintholzkäfer) befallen ausschließlich Laubholz – und bei diesem das stärkereiche Splintholz und werden Splintholzkäfer, Parkettkäfer oder Lyctus-Käfer genannt. Dabei sind die Larven in Ihren Ansprüchen an die Holzfeuchtigkeit sehr genügsam – ab ca. 7 % ist eine Entwicklung möglich. Die Käfer wurden mit importierten Hölzern aus wärmeren Ländern eingeschleppt und haben sich sehr rasch an die hiesigen Bedingungen anpassen können.

Von den einheimischen Holzarten wird sehr oft Eiche befallen, aber auch weitporige Laubhölzer wie Nußbaum, Esche, Edelkastanie usw. sind gefährdet.

Der Liniierte Splintholzkäfer hat eine Körpergröße von 2,5 bis 5 mm. Er hat mit Punktstreifen versehene Flügeldecken und hinterlässt kreisrunde, mit 1 mm Durchmesser sehr kleine und schlecht zu erkennende Ausfluglöcher.

Der Braune Splintholzkäfer ist mit 2,5 bis 8 mm etwas größer, die Ausfluglöcher sind ebenfalls kreisrund und haben einen Durchmesser von 1 bis 2 mm. Die Fraßgänge sind mit Fraßmehl fest verstopft.

Der Splintholzkäfer kommt oft an Wandverkleidungen, Dielen und Parkett aus Laubhölzern, besonders aus Eiche vor. Zunächst gilt es hier, den Befallsumfang zu bestimmen, gefolgt von einer Ursachenanalyse. Mit unter hat der Befall in der Liefer- und lagerkette seinen Ursprung, wenn es sich um neue Ware oder eine gerade beendete Leistung handelt. Oft sind die schon vorhandenen befälle bei der Abnahme nicht zu erkennen und treten erst später zu Tage, wenn die erste generation der geschlechtsreifen Käfer ausgeflogen ist und so Ausfluglöcher zu erkennen sind. Um dies beurteilen zu können, sind Untersuchungen vor Ort und Recherchen notwendig. Hier können Sie zu uns Kontakt aufnehmen: Kontakt

Foto Splintholzkäfer

Schmetterlingsporling (Trametes versicolor)

Der Schmetterlingsporling kommt in Gebäuden wenig vor, ist jedoch an bewittertem Holz öfters zu finden. Besonders betroffen sind Gegenstände und Bauteile aus Laubholz. der Pilz befällt aber auch Nadelholz, wenn auch seltener.

Der Schmetterlingsporling erzeugt Weißfäule, wobei Oberflächenmyzel selten beobachtet wird. Charakteristisch ist die Weißfäule, denn sie weist schwarze Grenzlinien auf. Der Fruchtkörper wird bis ca. 7 cm groß und bis 3 cm dick. Er wächst konsolenartig. Auf der Oberseite sind farbige streifen erkennbar. An der Unterseite befindet sich eine rundporige Fruchtschicht.

Trametes versicolor benötigt Holzfeuchten über 30%, das Temperaturoptimum liegt bei ca. 25 Grad Celsius. Der Pilz wächst relativ schnell.

Befallen werden besonders Parkbänke aus Holz, Zaunspfähle, Blendbretter an Dächern, Fenster, Bohlen aus Buche usw. Auch sind sehr oft Kunstobjekte und Holzbildhauerarbeiten aus Laubholz von Tr. versicolor befallen. Der Pilz ist sehr hartnäckig, ein Entfernen der Fruchtkörper hilft sehr wenig. Diese wachsen, wenn weiterhin hohe Feuchten bestehen, schnell wieder nach.

Ähnliche Schäden richten an Laub- und Nadelholz Pilze aus der Gruppe der Blättlinge an. Gemeint sind hiermit der Tannenblättling, der Balkenblättling und der Zaunblättling. Diese verursachen zwar Braunfäulen, aber ebenso Innenfäulen wie Trametes versicolor.

Nähere Informationen können Sie bei uns erfragen – Kontakt.

Fruchtkörper Schmetterlingsporling
Fruchtkörper eines Schmetterlingsporlings
lamellenartige, bunte Pilze an einem aum
lamellenartige Fruchtkörper des Schmetterlingsporlings

Der Rosafarbene Saftporling (Oligoporus placenta)

Der Rosafarbene Saftporling (Oligoporus placenta Fries 1861) wurde in der Vergangenheit in unseren Objekten immer öfter als Schadverursacher von Braunfäuleschaden identifiziert. Wir möchten daher dem Pilz einen kurzen Artikel widmen.

Der Rosafarbene Saftporling – Synonyme

Für den Rosafarbenen Saftporling (Oligoporus placenta), so wie er heute genannt wird wurden folgende Synonyme gefunden: Tyromyces placenta, Poria placenta (in [1]), Rhodonia placenta [2], Fleischrötlicher Saftporling, Rosafarbener Mehlstaubporling [3]

Zuordnung des Rosafarbenen Saftporlings

Der Rosafarbene Saftporling wurde nach unseren Recherchen bis in Mitte der 1990er Jahre zu den Poria-Arten, also zu den Porenschwämmen, gezählt (zuletzt gefunden in [1], siehe auch [4]). Spater wurden die „Saftporlinge“ (Oligoporus) in eine eigene Pilzgattung zusammengefasst (siehe u.a. in [5]). In letzter Zeit, ab Mitte der 2000er Jahre, wurden neue Verwandschaftsbeziehungen zu den Kammpilzen festgestellt, so dass sie zu einem Postia-Oligoporus-Komplex zusammengefasst werden [6]. Technisch betrachtet erscheint hinsichtlich des Schadbildes erscheint jedoch nach Ansicht des Verfassers nach wie vor eine Ähnlichkeit mit den Porenschwämmen als nachvollziehbar.

Lebensbedingungen und Vorkommen

Als Entwicklungsoptimum des Rosafarbenen Saftporlings lässt sich eine Temperatur von 28 Grad Celsius [5] und eine Holzfeuchte von 40 bis 45% [1] angeben. Befallen werden sowohl Nadel- wie auch Laubhölzer, auch Tropenholz. Somit entwickelt sich der Pilz gern im feuchtwarmen-schwülen Milieu. In von uns untersuchten Objekten kam er bisher in windgeschützten, flachen mit schwarzen Bitumenbahnen gedeckten Dächern mit undichten Stellen und an Putzträger-Lattungen vor Dachschrägen in Bädern vor. Der Pilz wurde von uns bisher in Kombination mit dem Muschelkrempling, dem Echten Hausschwamm und dem Stersetenpilz gefunden.

Makroskopische Erkennungsmerkmale

Der Pilz bildet ein ein weißes bis beige-rosafarbenes Oberflächenmyzel. Die Stränge sind in das flächeige Myzel oft eingebettet, das heißt, auf der rosa-weißen Myzelfläche sind die „Adern“ des Strangmyzels zu erkennen. Die rosafarbenenFruchtkörper sind mit großen, gut erkennbaren Poren ausgestattet.  Der Pilz kommt auch in freier Natur vor, hier ein Link zu beeindruckenden Abbildungen von Fruchtkörpern.

Holzschutz und Sanierung

Für die Sanierung gelten die Regeln in der Holzschutz – DIN 68800 Teil 4, die bei Pilzbefall durch andere Bauholzpilze als den Echten Hausschwamm angegeben sind. Wichtigste Maßnahme zur Unterdrückung einer Pilzentwicklung ist die Beseitigung der feuchteeinbringenden Ursachen. Welche weiteren Maßnahmen notwendig sind, ist von einer für Holzschutz sachverständigen Person festzulegen.

Der Rosafarbener Saftporling - Myzel

Der Rosafarbener Saftporling – altes Myzel

Eingebettetes Myzel Rosafarbener Saftporling

Myzel des Rosafarbenen Saftporlings

Braunfäule

Schadbild des Rosafarbenen Saftporlings: hell-rötliche Braunfäule

Literatur und Quellen

[1] Sutter “ Holzschädlinge an Kulturgütern erkennen und bekämpfen“, Bern, Stuttgart, Wien; Haupt, 1992

[2] pilzforum.eu

[3] holzfragen.de

[4] Malke-Troschel „Handbuch der Holzkonservierung“, Berlin, Verlag Julius Springer, 1928

[5] Huckfeldt, Schmidt: „Hausfäule- und Bauholzpilze“, Köln, Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Köln, 2006

[6] Wikipedia.org

Bohrwiderstandsmessung

Die Ausführung einer Bohrwiderstandsmessung ist besonders an teilweise verdeckt liegenden Bauteilen wie Balkenköpfen im Außenmauerwerk eine gute Möglichkeit, um Holzschäden ausfindig zu machen. So kann der Fachmann zerstörungsarm und ohne größeren Aufwand nicht sichtbare Holzschäden feststellen, die sonst nur durch Bauteilöffnungen am Mauerwerk sichtbar würden. Da die Bohrnadel sehr dünn ist, hinterlässt die Bohrwiderstandsmessung eine kaum sichtbare Eindringöffnung von ca. 1 mm Durchmesser. Dies ist gerade im Denkmalschutz bedeutsam.

Bohrwiderstandsmessung

Bohrwiderstandsmessung

Anwendung der Bohrwiderstandsmessung

Diese Methode wird angewandt, um Balkenköpfe, Holzmaste, Sparren und andere Bauteile auf Innenfäulen zu untersuchen. Bei Innenfäule sieht man den Schaden von außen nicht. Bestimmte holzzerstörende Pilze wie zum Beispiel die Blättlinge, der Ausgebreitete Hausporling und auch der Echte Hausschwamm verursachen Innenfäulen.

Methode

Bei dieser Methode wir ein geeichtes Spezialmessgerät verwendet, welches einer Bohrmaschine ähnelt. Die ca. 30 cm lange und nur 1 mm dicke Bohrnadel aus hochfesten Stahl dringt im Winkel von 45 Grad in den Balkenkopf. Das Gerät erstellt dabei ein Diagramm über den Eindringwiderstand. Geht dieser gegen Null, muss von einer Innenfäule ausgegangen werden. Innenfäulen lassen sich mit anderen Methoden nur schlecht feststellen, können aber zum Beispiel Balkenköpfe so stark schädigen, dass oft nur ein Restquerschnitt von 20…10% bleibt. Außerdem kann zusätzlich noch die Vorschubkurve angezeigt werden. Diese gibt weitere Hinweise auf den inneren Zustand des untersuchten Bauteils. Alles in Einem sind so nachweisbare Ergebnisse im Holzschutzgutachten möglich.

Grenzen der Bohrwiderstandsmessung

Die Bohrwiderstandsmessung ist ein sicheres Verfahren. Wenn Fehler auftreten, dann entstehen sie durch verborgene Hohlräume (z.B. Zapfenlöcher), an zu kurzen Balken oder bei Fäulen, die nur einen kleinen Teil des Bauteils geschädigt haben. Nach meiner eigenen Erfahrung der letzten 5 Jahre, in welchen ich ca. 5000 Messungen ausführte, liegt die Trefferquote bei über 99%. Durch die Bauart des Gerätes sind Balkenköpfe unter z.B. flach geneigten Dächern jedoch nicht oder nur sehr schwer zugänglich.

Rüsselkäfer (Crossoninae)

Ab und an, in der letzten Zeit jedoch häufiger, werden als holzzerstörende Insekten in Bauwerken Befälle und Schäden der Rüsselkäfer (Crossoninae) vorgefunden.

Grubenholzkäfer als Vertreter der Rüsselkäfer

Der häufigste Vertreter, der in Gebäuden angetroffen wird, ist der Grubenholzkäfer (Rhyncolus culinaris). Der Name stammt daher, da er vor allem an Holz in Bergwerken erheblichen Schaden angerichtet hat.

In Gebäuden ist er in feuchten Kellern, an Dielen im Erdgeschoss und an Holz mit Erdkontakt zu finden. Sein Auftreten ist, wie das der meisten Rüsselkäfer, an pilzgeschädigtes Holz und hohe Holzfeuchten gebunden. Der Grubenholzkäfer ist ca. 3 bis 5 mm lang und dunkel- bis rotbraun. Die Flügeldecken tragen Punktreihen. Das Befallsbild ähnelt dem des Gewöhnlichen Nagekäfers, nur sind neben den kreisruden Ausfluglöchern (ca. 1,5 bis 2 mm Durchmesser) auch ovale zu finden. Ferner sind die Fraßgänge unregelmäßig. Da die Käfer das Holz kaum verlassen, sind weniger Ausfluglocher zu bemerken. Außerdem sind im Fraßmehl zwei verschiedene Kotformen zu finden: das der Vollkerfe und das der Larven.

Der technische Schaden orientiert sich vor allem an der Tatsache, dass die Insekten im Pilzbefallenen Holz leben.

Bekämpfung von Rüsselkäfern

Die Bekämpfung und Sanierung richtet sich daher nach der Art des Pilzbefalles. Oft sind jedoch die Hölzer vollkommen zerstört. Das Befallsbild ähnelt dem der Nagekäfer, oft ist auf und in den Ausfluglöchern feines Bohrmehl zu sehen (Bild unten).

Befall Grubenholzkäfer

Rüsselkäfer haben ihren Namen von der ihr eigenen typischen, rüsselförmigen Kopfform. Die Familie der Rüsselkäfer ist sehr artenreich. Ein Vertreter dieser Familie ist unten abgebildet.

Rüsselkäfer (Cossoninae)

Vertreter der Rüsselkäfer (Cossoninae)