Der Rüsselkäfer als Vertreter der Rüsselkäfer
Der Grubenholzkäfer (Rhyncolus culinaris) gehört zu den Rüsselkäfern als Familie, welche allein in Deutschland mit über 1000 Arten vertreten ist [2]. Sie heißen so, weil sie am Kopf eine rüsselförmige Verlängerung aufweisen. Alle bekannten Vertreter sind Pflanzenfresser. In dieser Familie sind bedeutende Forst- und Agrarschädlingen zu finden. Auf dem Gebiet des Holzschutzes am Bau ist der Grubenholzkäfer bedeutsam.
Der Käfer ist dunkelbraun, ca. 3-5 mm lang und das Halsschild setzt bei ca. der Hälfte beziehungsweise bei einem Drittel der Körperlänge an die Flügeldecken mit regelmäßigen Punktreihen an. Der Kopf hat einen rüsselförmigen Fortsatz, wobei der Körper ist länglich-oval ist.
Lebensweise und Vorkommen des Grubenholzkäfers
In der freien Natur ist der Grubenholzkäfer oft an Zaunpfählen, Hafenkonstruktionen und an Gartenholz zu finden. Der Name kommt daher, da er oft am Konstruktionsholz in Bergwerken (aus Fichte) zu finden war und ist.
In Bauwerken können vor allem Konstruktionshölzer des Holzfußbodens im Erdgeschoß bzw. an Holzbalken, z.B. wenn die Decke zwischen Kellergeschoß und Erdgeschoß als Holzbalkendecke ausgebildet ist. Der Grubenholzkäfer ist von einer vorangegangenen Pilzschädigung des Holzes abhängig. Bei anhaltender hoher feuchte beschleunigt er die Zerstörung des pilzbefallenen Holzes. Ein Befall des Käfers ist u.a. auch bei anhaltenden, nicht schnell beseitigten Überschwemmungen und deren Folgen möglich. Als Temperaturoptimum für die Entwicklung des Käfers wird 23 Grad Celsius angegeben [1]. Die schlüpfenden Käfer verursachen kreisrunde, ca. 1,5 mm große Löcher ähnlich dem Gewöhnlichen Nagekäfer [1]. Die Käfer können über mehrere Generationen das Holz befallen [3]und führen somit zusammen mit den holzzerstörenden Pilzen sehr oft zu einer vollständigen Zerstörung..
Bekämpfung des Rüsselkäfers
Die Bekämpfung des Grubenholzkäfer richtet sich in jedem Fall nach dem Primärbefall – also dem Befall durch holzzerstörende Pilze als Voraussetzung. Hier sollte auf jeden Fall ein Sachverständiger/eine Sachverständige für Holzschutz hinzugezogen werden, da es sich dabei auch um einen Befall durch den Echten Hausschwamm handeln kann.
Literatur:
[1] Langendorf: Handbuch für den Holzschutz; VEB Fachbuch Verlag Leipzig 1961
[2] Ewald König: Tierische und pflanzliche Holzschädlinge; Holz-Zentralblatt Verlags GmbH Stuttgart, 1957
[3] J. P. Vité: Die holzzerstörenden Insekten Mitteleuropas, Wiss. Verlag Musterschmidt Göttingen, 1952
Zu forstwirtschaftlich bedeutenden Käfern hat der Landesbetrieb Forst Brandenburg eine interessante Übersicht als PDF herausgegeben.