Forstwirtschaft, Holzschäden und Holzschutz

Echter Zunderschwamm

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius) an einer Schwarzerle (Alnus glutinosa)

Der Holzschutz fängt in der Waldbewirtschaftung an. Wir gewinnen aus unseren einheimischen Wäldern folgende Holzarten: zu 41 % Fichte, zu 27 % Kiefer, zu 8 % Weichlaubholz, zu 7 % Eiche, zu 5 % Buche (Quelle: Dipl.-Forsting. Schröder, Tharandt).

Eine fachgerechte Forstung bedeutet, dass hochqualitatives Holz an die folgenden Verarbeitungsschritte geliefert wird.

Historisch hat Heinrich Cotta einen großen Anteil daran, dass die Wissenschaft in den Forstbetrieb einzog. Er lebte von 1763 bis 1844 und verfasste die klassische Holzbauregel: „Früh-Mäßig-Oft“. Das Prinzip des Holzschlagens gegen die Hauptwindrichtung und die Einführung der Begriffe „Nieder- Mittel- und Hochwald“ sind auch auf ihn zurückzuführen. Vgl. Wikipedia: Heinrich Cotta.

Zunächst ist es wichtig, die Funktion des Waldes zu kennen:

Der Wald hat positiven Einfluss auf:

  • den Boden: Der Boden wird gefestigt
  • das (Grund-)Wasser: Schutz des Grund-und Oberflächenwassers; Hochwasserschutz
  • die Luft: Absorption von Verunreinigungen, Luftaufwertung, Klimaaufwertung
  • die Natur: Lebensraum für Tiere und Pflanzen
  • die Landschaft: optischer Sichtschutz, Beitrag zur Artenvielfalt, landschaftsbildend
  • die Kultur: Prägung erhaltenswerter Kulturlandschaften
  • die Erholung des Menschen: physiologische / psychologische Aspekte

Unter Beachtung der kulturell positiven Einflüsse des Waldes sind nun in Hinsicht auf die wirtschaftliche Nutzung einige zusätzliche Aspekte von Belang, die verhindern sollen, dass unser Kulturgut „Wald“ an Wert hinsichtlich der Nutzung verliert.

Die Faktoren der Holzentwertung im Bereich der Forstwirtschaft und damit im Bereich des frühzeitigen Holzschutzes sind zum Beispiel:

  • fehlende Wuchsoptimierung durch nicht standortgerechte Forstung: Im schlimmsten Fall werden Bäume geforstet, die eine Konkurenz bilden. Beispiel: einheimische Weißeiche gegenüber eingeführter Roteiche
  • Wildfraßschäden und Vermeidung dieser auf biologischem, chemischem oder mechanischem Weg
  • Vermeidung von Holzschäden durch maschinelle Bewirtschaftung (Wurzel-, Stamm- und Abgasschäden)
  • Maßnahmen der fachgerechten Schaftausdunklung, um hochwertiges Holz zu erhalten

Der Holzschutz beginnt somit schon im Forst.

Forsten

Kiefernwald in Brandenburg bei Baruth (c) Meinhard Böhm