Holzschutzgutachten für Solaranlagen

Oftmals wird bei der Planung und Errichtung von Solaranlagen (Photovoltarikanlagen, PV-Anlagen) die Bedeutung des Zustandes der Dachkonstruktion im Bestand für die Lebensdauer, die Schadensfreiheit sowie für die Sicherheit nicht erkannt, so dass auf die Erstellung eines Holzschutzgutachten für Solaranlagen großzügig verzichtet wird.

So kommt es dann, dass die Auftraggeberinnen und Auftraggeber laut dem Abschlußbericht „Solaranlagen auf Flachdächern im Gebäudebestand“ des Aachener Institut für Bauschadensforschung und angewandte Bauphysik gGmbH (April 2016) angaben, zu 48% negative Erfahrungen mit nachträglich auf Bestandsdächern installierte Solaranlagen assoziieren. Die Standzeiten von schadensfrei auf Bestandsdächern nachträglich installierten Solaranlagen belaufen sich laut gleicher Quelle in über 70% der Fälle auf maximal 10 Jahre, wobei ca. 90% (70%) der Schadensfälle in den ersten vier Jahren eintreten.

Im Februar 2019 veröffentlichte das AIBau eine Aktualisierung (Prozentzahlen fett).

Schrägdach mit Solaranlage und Baugerüst
Aufbau einer Solaranlage auf ein Bestandsdach

Hauptsächliche Schadensursachen von Solaranlagen mit einem Holzschutzgutachten weitestgehend vermeiden

Als hauptsächliche Schadensursachen werden in dem o.g. Abschlußbericht, welcher mit Mittel der Forschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung gefördert wurde, die folgenden angegeben:

  • Unzureichende Prüfung des Untergrundes (ca. 18% der Nennungen)
  • Vorschädigung der Abdichtung (ca. 14% der Nennungen)
  • für die zusätzliche Belastung ungeeignete Dimensionierung des Tragwerkes (ca. 10% der Nennungen)
  • Summe dieser Ursachen an den Schäden: 42%

(Hinweis: Quelle s.o. (2016), Prozentualen umgerechnet durch Autor)

In der im Jahr 2019 erschienen Fortsetzung des Berichtes wird vertiefend angegeben, dass in der neueren Umfrage 23 Nennungen (von 145) als Schadursache die unzureichende Prüfung der Tragfähigkeit angeben (>15%)!

Das heißt also, dass über 40% der Schäden an PV-Anlagen wahrscheinlich hätten vermieden werden können, wenn das Dachtragwerk einer holzschutztechnischen und holztechnischen Untersuchung unterzogen gewesen und somit ein Holzschutzgutachten für die Planung der Solaranlagen erstellt worden wäre. Die Ergebnisse des Holzschutzgutachtens sind als Grundlage für die statische Beurteilung der Ist-Situation bei der Errichtung der PV-Anlagen unverzichtbar. Wird die Ist-Situation nicht sachverständig eingeschätzt, kann keine realistische Beurteilung der Tragfähigkeit, d.h. der Statik, erfolgen.

Bedeutung der Statik bzw. der statischen Vorprüfung beim Bau von Solaranlagen

Die statische Prüfung bzw. Vorprüfung (damit ist u.a. die Erstellung eines Holzgutachtens für Photovoltarikanlagen gemeint) wird von den ausführenden Unternehmen in dem zitierten Bericht als für eine schadensfreie Funktion in erster Linie erfüllte Bedingung genannt. Ebenso zählen hierzu die Abstimmung der Anlagenstatik auf das vorhandene Dach und daraus folgend ein plausibler statischer Nachweis für alle Bauteile.

Für weitere Einzelheiten zur Erstellung eines Holzschutzgutachtens für Solaranlagen können Sie gern zu uns Kontakt aufnehmen.

Die zitierten Berichte sind hier erhältlich: AIBau Publikationen

Bohrwiderstandsmessung

Die Ausführung einer Bohrwiderstandsmessung ist besonders an teilweise verdeckt liegenden Bauteilen wie Balkenköpfen im Außenmauerwerk eine gute Möglichkeit, um Holzschäden ausfindig zu machen. So kann der Fachmann zerstörungsarm und ohne größeren Aufwand nicht sichtbare Holzschäden feststellen, die sonst nur durch Bauteilöffnungen am Mauerwerk sichtbar würden. Da die Bohrnadel sehr dünn ist, hinterlässt die Bohrwiderstandsmessung eine kaum sichtbare Eindringöffnung von ca. 1 mm Durchmesser. Dies ist gerade im Denkmalschutz bedeutsam.

Bohrwiderstandsmessung

Bohrwiderstandsmessung

Anwendung der Bohrwiderstandsmessung

Diese Methode wird angewandt, um Balkenköpfe, Holzmaste, Sparren und andere Bauteile auf Innenfäulen zu untersuchen. Bei Innenfäule sieht man den Schaden von außen nicht. Bestimmte holzzerstörende Pilze wie zum Beispiel die Blättlinge, der Ausgebreitete Hausporling und auch der Echte Hausschwamm verursachen Innenfäulen.

Methode

Bei dieser Methode wir ein geeichtes Spezialmessgerät verwendet, welches einer Bohrmaschine ähnelt. Die ca. 30 cm lange und nur 1 mm dicke Bohrnadel aus hochfesten Stahl dringt im Winkel von 45 Grad in den Balkenkopf. Das Gerät erstellt dabei ein Diagramm über den Eindringwiderstand. Geht dieser gegen Null, muss von einer Innenfäule ausgegangen werden. Innenfäulen lassen sich mit anderen Methoden nur schlecht feststellen, können aber zum Beispiel Balkenköpfe so stark schädigen, dass oft nur ein Restquerschnitt von 20…10% bleibt. Außerdem kann zusätzlich noch die Vorschubkurve angezeigt werden. Diese gibt weitere Hinweise auf den inneren Zustand des untersuchten Bauteils. Alles in Einem sind so nachweisbare Ergebnisse im Holzschutzgutachten möglich.

Grenzen der Bohrwiderstandsmessung

Die Bohrwiderstandsmessung ist ein sicheres Verfahren. Wenn Fehler auftreten, dann entstehen sie durch verborgene Hohlräume (z.B. Zapfenlöcher), an zu kurzen Balken oder bei Fäulen, die nur einen kleinen Teil des Bauteils geschädigt haben. Nach meiner eigenen Erfahrung der letzten 5 Jahre, in welchen ich ca. 5000 Messungen ausführte, liegt die Trefferquote bei über 99%. Durch die Bauart des Gerätes sind Balkenköpfe unter z.B. flach geneigten Dächern jedoch nicht oder nur sehr schwer zugänglich.

Sachverständiger für Holzschutz, Holzgutachter, in Berlin, Brandenburg, Schachsen-Anhalt, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern

Hinweise zu unserm Aktionsradius als Sachverständiger für Holzschutz, Holzgutachter.

Was ist unser Aktionsradius als Sachverständiger für Holzschutz, Holzgutachter?

Sehr oft werden wir bei einem Anruf oder einer sonstigen Kontaktaufnahme nach unserem Aktionsradius, in welchem wir als Sachverständiger für Holzschutz, Holzgutachter und als Sachverständiger für Holztechnik sowie Schimmelpilzbewertung arbeiten und Holzschutzgutachten erstellen, gefragt. Wir sind als Sachverständige für Holzschutz (Holzgutachter) vor allem in Berlin und Brandenburg tätig. Wir arbeiten jedoch auch in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Teilen von Mecklenburg-Vorpommern. Hier noch einmal eine Auflistung der entsprechenden Landkreise, die Aufstellung entspricht einem Umkreis von ca. 200 km von unserem Sitz aus:

  • Brandenburg: Teltow-Fläming, Dahme-Spreewald, Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße und Cottbus, Oder-Spree und Frankfurt/Oder, Märkisch-Oderland, Potsdam-Mittelmark und Potsdam, Stadt Brandenburg, Havelland Ostprignitz-Ruppin, Prignitz, Oberhavel, Barnim, Uckermark (Landkreise in Brandenburg)
  • Sachsen-Anhalt: Stendal, Altmarkkreis Salzwedel, Börde, Jerichower Land, Magdeburg, Salzlandkreis, Saalkreis und Halle, Anhalt-Bitterfeld, Anhalt-Zerbst, Dessau-Roßlau, Wittenberg, Magdeburg
  • Sachsen: Nordsachsen, Leipzig, Meißen, Bautzen
  • Mecklenburg-Vorpommern: Ludwigslust-Parchim, Mecklenburgische Seenplatte

Natürlich hat diese Aufzählung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit – wir waren auch schon in Bayern als Sachverständige im Einsatz wie auch im Europäischen Ausland. Fragen Sie einfach bei uns an: Kontakt oder besuchen Sie für Weitere Informationen unsere Startseite.

Außerdem ist unter diesem Link ist auch eine Online- Terminvereinbarung möglich: Online-Terminvereinbarung

Unser unmittelbarer Aktionsradius ist oben benannt. Ferner wird er wird noch einmal in dieser Karte deutlich:

Aktionsradius als Sachverständiger für Holzschutz, Holzgutachter
Aktionsradius als Sachverständiger für Holzschutz, Holztechnik und Schimmelpilzbewertung (Holzgutachter)

Vor allem untersuchen und erarbeiten für Sie als Sachverständiger für Holzschutz, Holzgutachter, und Sachverständiger für Holztechnik und Schimmelpilzbewertung:

  • Holzschutzgutachten mit Schadenskartierung, Fotodokumentation mit Sanierungsempfehlung
  • Schimmelgutachten
  • Bewertung von Mängeln an Holzbauteilen auf dem gebiet der Holztechnik: Treppen, Fenster, Türen, Fassaden, Holzfußböden
  • Holzschadensanalysen
  • Wir übernehmen auf Wunsch eine Baubegleitung zur Mängelbehebung in Zusammenarbeit mit einem örtlich verantwortlichen Ingenieur/ einer Ingenieurin als Bauleiter/in
  • Folgen von Wasserschäden
  • Einbeziehung Denkmalschutz
  • Auch kombinierte Gutachten zu allen drei Fachbereichen (Holzschutz, Holztechnik und Schimmelpilzbewertung)

Welche Untersuchungsmethoden nutzen wir?

Wir nutzen als Sachverständiger für Holzschutz, Holzgutachter sowie als Sachverständiger für Holztechnik und Schimmelpilzbewertung zur Erstellung von Holzschutzgutachten fachbezogene Untersuchungsmethoden. Dazu gehören die Thermografie (Wärmebildaufnahmen), Feuchtemessungen, Bohrwiderstandsmessungen an Holzbauteilen und verschiedene chemische Tests, die wir zu einem großen Teil vor Ort vornehmen. Bei  Schimmelpilz-problemen führen wir Luftkeimsammlungen und Oberflächenbeprobungen durch.

Letztlich können wir die Frage, ob sich Ihr Anliegen auf unsere Fachbereiche bezieht,  gern in einem Erstgespräch klären. Nehmen Sie dazu einfach zu und Kontakt auf: Kontakt. Wir klären dann das weitere Vorgehen am Telefon oder per Mail.

Warum Holzschutzgutachten in Großstädten wie Berlin so wichtig? (Holzschutzgutachten Berlin)

Warum Holzschutzgutachten in Großstädten wie Berlin so wichtig?

Immer wieder erlebe ich in meiner täglichen Praxis, dass von Hausverwaltungen, Eigentümern und Ingenieuren die Notwendigkeit eines Holzschutzgutachtens nicht erkannt wird – und gerade in Großstädten wie Berlin und Hamburg sowie in Ballungsgebieten, jedoch nicht ausschlielich in dicht besiedelten Gebieten, ist dies besonders wichtig.

Warum ist das so?

Zu diesem Thema gibt es meiner Kenntnis nach nur einige wenige verwendbare wissenschaftliche Erhebungen. Eine sehr interessante Ausarbeitung stammt aus dem Jahre 1989 (Zeitschrift für Mykologie, Band 56, 1990: G. Buchwald „Über das Vorkommen von Serpula lacrymans in der Bundesrepublik Deutschland“). In dieser Erhebung nimmt Berlin nach Hamburg Platz 2 in Deutschland ein, was die Häufigkeit des Echten Hausschwamms (Serpula lacrymans) angeht. Das wird auch durch meine Erfahrungen bestätigt und trifft nicht nur auf den Echten Hausschwamm zu, sondern auch auf andere Hausfäulepilze zu. Auch die Häufigkeit holzzerstörender Insekten und von Problemen mit Schimmel in Berlin erscheint mir höher alsinanderen Städten. Folgende Gründe sind aus meiner Sicht dafür ausschlaggebend und sprechen unbedingt für die Veranlassung eines Holzschutzgutachtens:

Zunächst die Gründe aufgrund des historischen Städtebaus:

  1. Berlin wird neben anderen Städten als „Venedig des Nordens“ bezeichnet, wir haben hier drei Flüsse, die durch die Stadt fließen, viele Kanäle, Brücken und eine entsprechend dichte Bebauung. Das schafft ein einladendes Milieu für holzzerstörende Insekten und Pilze.
  2. Geschuldet dessen ist der Grundwasserspiegel hoch – feuchte Keller sind die Folge.
  3. Berlin hat eine sehr enge Bebauung und damit eine hohe Einwohnerdichte. Einige Hausfäulepilze und insbesondere der Echte Hausschwamm haben die Fähigkeit, Mauerwerk zu durchwachsen. Dadurch braucht nur ein Nachbarhaus befallen zu sein. Auch bei einem durchschnittlichen Flugradius einiger Holzzerstörenden Insekten von 400 m ist klar, das hier für einen Befall gute Chancen bestehen. Durch die hohe Einwohnerdichte kann hier schnell ein Sicherheitsproblem (Treppenhäuser, Holzbalkentreppen) entstehen.
  4. In Berlin sind schon länger Probleme mit der Kanalisation bekannt, und damit verbunden kommen Kellerüberschwemmungen oft vor. So wird Feuchte eingetragen, welche die eine der Voraussetzungen für den Wachstum von Hausfäulepilzen darstellt.
  5. Das Klima in Berlin ist recht mild, woraus oft optimale Lebensbedingungen für holzzerstörende Pilze und Insekten folgen können.
  6. Durch das Großstadtmilieu von Berlin und denen damit verbundenen hygienischen Gegebenheiten (Müllplätze in Innenhöfen führen zu erhöhten Schimmelsporenkonzentrationen in der Luft) können sich Symbiosen ausbilden, die zu optimalen Lebensbedingungen von holzzerstörenden Organismen führen.
  7. Für Berlin sind Holztreppenhäuser typisch und diese stellen wiederum Fluchtwege für die Bewohner dar. In den Treppenhäusern bildet sich durch Konvektion warmer Wohnungsluft oft Feuchtigkeit durch Tauwasser – was die nötige Feuchte für holzzerstörende Pilze schafft.

Und schließlich weitere Gründe:

  1. Aufgrund der Wohnungsknappheit wurden Dachgeschosse oft schnell und unfachgemäß ausgebaut. Dadurch sind sind verdeckte Holzschäden und Schadstoffe, wie z.B. Altlasten, vorprogrammiert.
  2. Hinzu kommt, dass der Bestand in Berlin meist statisch ausgeschlankt ist und das erkennt man schon daran, dass es hier nur eine Mittellängswand gibt und nicht zwei, so wie beispielsweise in Sachsen. Das Schlankheitsprinzip wurde auch bei den Holzkonstruktionen fortgesetzt. Die Folge sind kritische Zustände, wenn hier holzzerstörende Organismen am Werk sind.
  3. Die Häuser in Berlin hatten viele Brand- und Sprengschäden im zweiten Weltkrieg. Oftmals wurden nur Notreparaturen ausgeführt und diese Bauzustände existieren oft noch heute!
  4. Das Luftmilieu – insbesondere auch das der Vergangenheit – fördert Mazeration – eine Holzkorrosion.
  5. Statistisch gesehen ist derzeit ein Hausbockbefall an Häusern, die ca. 1890 bis 1920 gebaut wurden, am höchsten. Das heißt, dass schätzungsweise 70 % des Berliner Häuserbestandes betroffen ist.

Die Auflistung der Gründe ist keinesfalls abschließend wobei sie jedoch verdeutlicht, dass es gerade nur Leichtsinnigkeit sein kann, auf ein Holzschutzgutachten Berlin zu verzichten.

Hier können Sie bei Anfragen oder Anregungen Kontakt aufnehmen.

Berlin
Viele Häuser des Berliner Bestandes wurden um die Jahrhundertwende erbaut. (C) kamikazefliege – aboutpixxel.de

Vorbeugeung gegen Echten Hausschwamm

Im Folgenden geben wir Ihnen einige kurze Anregungen, wie Sie in Ihrer Immobilie dem Echten Hausschwamm vorbeugen können.

  1. Sorgen Sie für Belüftung und Luftumwälzung. Der Echte Hausschwamm mag keine Zugluft.
  2. Achten Sie darauf, dass Holzbauteile -ganz besonders im Kontakt mit Mauerwerk- nicht feucht werden. Dazu gehört, Dachundichtheiten sofort zu reparieren; nach Wasserschäden Verkleidungen zu öffen und eine technische Trocknung durchzuführen; in Kellerräumen besondere Obacht walten zu lassen – siehe 3.) und 4.) und unter den weiteren Punkten.
  3. Sie sollten feuchte Keller fachgerecht abdichten lassen.
  4. Lagern Sie nie auf feuchten Kellerfußböden unmittelbar Kamin-oder Brennholz oder Briketts, kein Papier, keine organischen Materialien wie Stoffe usw. Zwischen den Kellerfußböden und solchen Materialien gehört eine Luftschicht, d.h. lagern Sie solche Materialien nur auf Rosten (aus anorganischen Materialien – nicht etwa aus Holz!)
  5. Insofern Sie planen, Keller- oder Dachräume auszubauen, sollten Sie grundsätzlich vor Beginn der Arbeiten eine holztechnische Untersuchung von einem Sachverständigen vornehmen lassen.  Nur so können Sie vermeiden, dass Ihnen und Ihrem Vorhaben ein verdeckter oder versteckter Pilz-oder Insektenbefall zum teuren Verhängnis wird und nur so können Defizite im Bestand aufgedeckt werden. Im Vergleich zum vermeidbaren Schaden ist das Honorar des Fachmanns mehr als angemessen niedrig.
  6. Stellen Sie sicher, dass die Einbaufeuchten von neuem Bau-Holz mit einer Holzfeuchte von maximal 15 % + 3 %, also mit maximal 18 % erfolgen. Auch hier kann ein Sachverständiger eine nachvollziehbare und eine normgerechte Holzfeuchtemessung vornehmen und Sie bei den Vorgängen wie Warenübernahme und Abnahme unterstützen. Wer hier spart, spart an der falschen Stelle.

Bei Fragen können Sie uns gern kontaktieren: Kontakt.

Vorbeugender Holzschutz am Bau für Ihr Projekt

Der Holzschutz umfasst im weiteren Sinne alle Maßnahmen , die eine Zerstörung des Holzes durch Schadorganismen verhindern sollen oder einer Wertminderung und dadurch Gebrauchsminderung entgegen wirken sollen. Hierbei wird in vorbeugende und bekämpfende Holzschutzmaßnahmen unterschieden.

Vorbeugende Holzschutzmaßnahmen am Bau

Am Bau kann man die vorbeugenden Holzschutzmaßnahmen in drei verschiedene Kategorien einteilen:

  1. Organisatorischer H.
  2. Baulich-konstruktiver H.
  3. Chemischer H.

Zum organisatorischen Holzschutz am Bau während der Errichtung und in der Unterhaltung eines Bauobjektes zählt zum Beispiel, dass in der Bauphase Maßnahmen ergriffen werden, dass die Einbaufeuchte des Holzes nicht mehr als 18 % beträgt. Ein anderes Beispiel wäre das Monitoring – also eine regelmäßige, wiederkehrend Befallskontrolle durch eine sachverständige Person.

Der baulich-konstruktive Holzschutz umfasst Maßnahmen im Zuge der Planung und Ausführung, welche zum Ziel haben, eine Insekten-oder Pilzbefall auszuschließen oder mindestens so lange wie möglich zu verzögern. Hierzu zählen unter anderem folgende Prinzipien bzw. Maßnahmen:

  • Auswahl geeigneter Holzarten
  • Sicherstellen der Entwässerung
  • Sicherstellung der Belüftung
  • Sicherstellen der weitestgehenden Einsehbarkeit
  • Verhinderung von Erdberührung
  • Spritzwasserschutz u.a.

Die Tendenz des Verwendens von Chemischem Holzschutz war in den vergangenen Jahren rückläufig und stagniert zur Zeit, wobei zum Teil selbst von Kollegen „irrsinnige“ Herangehensweisen empfohlen werden. Die Zweckmäßigkeit und Vertretbarkeit von chemischem vorbeugendem Holzschutz hängt von folgenden Kriterien ab:

Auswahlkriterien der geeigneten Maßnahmen

  • Gebrauchsklasse der Konstruktion bzw. des Bauteils nach DIN 68800
  • Welches Holzschutzmittel?
  • Wo?
  • Wieviel?
  • Wogegen?

Ich als Verfasser halte integrierte Holzschutzkonzepte – speziell bezogen auf das Bauwerk und dessen Nutzung – für den einzig sinnvollen Weg. Kommt man im Zuge der Analyse (Bestandteil des Holzschutzgutachtens) zum Schluss, dass dass ein zielgerichteter Einsatz vorbeugender Holzschutzmittel unvermeidbar und umwelthygienisch ist und alle anderen Möglichkeiten erschöpft sind, so bietet das dem Bauherren, dem Ausführenden und auch der Umwelt ein gutes Maß an Sicherheit.

Qualifizierte Fachleute erkennen Sie u.a. daran, dass sie einen Sachkundenachweis für Bekämpfenden oder Holzschutz am Bau oder für vorlegen können. Hier finden Sie Informationen über den Inhalt der Zusatzausbildung: Sachkundiger/Sachkundige für Holzschutz; somit haben Sie mit der Frage nach einem Sachkundenachweis eine gute zusätzliche Möglichkeit, Fachbetriebe zu erkennen. es muß aber auch darauf aufmerksam gemacht werden, dass der Sachkundenachweis vor allem das Gefahrstoffrecht betrifft und keine alleinige Garantie für das Gelingen Ihres Bauprojektes darstellt.

Mehr Infos?

Gern können Sie bei uns weitere Informationen erfragen, hier erfahren Sie mehr über unsere Leistungen.

Sanierungskosten in manchen Fällen steuerlich absetzbar

Laut eines Urteils des BFH (AZ VI R 70/10 ff.) vom 29.03.2012 können Sanierungskosten bezüglich des Echten Hausschwammes steuerlich als außergewöhnliche Belastung absetzbar sein, wenn verschiedene Voraussetzungen vorliegen und insbesondere kein Fehlverhalten… vorliegt (gefunden bei: ImmobilienScout24.de).

Ein ähnliches Urteil des BFH (AZ VI R 21/11) behandelt ein verwandtes Thema: Die Sanierung eines Gebäudes beim Vorhandensein gesundheitsschädigender Stoffe (Holzschutzmittel?). Dieses Urteil wurde bei steuertipps.de gefunden. Doch sicherlich gibt es noch mehr Urteile.

Fazit: Sind Sie davon betroffen, ist eine Beratung bei Ihrem Rechtsanwalt oder Steuerberater durchaus sinnvoll.

Anmerkung: Dies ist keine Rechtsberatung. Konsultieren Sie auf jeden Fall Ihre Rechtsanwältin / Ihren Rechtsanwalt, um fachkundig und speziell beraten werden zu können.

Holzschaden

Holzschutz im Sägewerk

Nach der Rohholzgewinnung ist die nächste technologische Stufe die Herstellung von Schnittholz im Sägewerk. Auch hier ist ein Holzschutz notwendig.

Nachdem das im Sägewerk angelieferte Rohholz zwischengelagert und später sortiert wurde,  wird es in durch Zerspanungsvorgänge (Sägen) aufgeteilt.

Gemäß dieser Verarbeitungsstufen können folgende Holzschäden auftreten:

  • Lagerschäden wie Risse und Verfärbungen
  • Transportschäden, wie zum Beispiel mechanische Beschädigungen, Spannungsrisse durch Fallen usw.
  • Schäden durch Einschnittfehler, wozu beispielsweise Krummschnitt, Fransenschnitt und Waschbrettschnitt zählen
  • Schäden durch Trocknungsfehler wie Verschalung, Risse, Formänderung, Verfärbung und Harzfluss

Es ist daher bedeutsam, auf Qualität im Verarbeitungsprozeß zu achten, denn mache Fehler, die später am Bau entdeckt werden, haben ihre Ursache im oben genannten Prozeß.

Auch im Prozeß der Schnittholzerzeugung ist auf den Schutz des Holzes zu achten. (Quelle: aboutpixel.de Wald 02 © Sven Schneider)

Rohholz – Gewinnung und Holzschutz

Der Prozeß der Rohholz – Gewinnung schließt sich direkt an die Forstung an. Die technologische “ Grenze “ ist das Fällen (also der Einschlag) des Baumes.

Logistisch gesehen gliedert sich die Rohholzgewinnung in drei Phasen : Ernte (Einschlag) – Rücken (Verschleppen vom Einschlagort zu einem vorläufigen Lagerort) – Transport (Beförderung zum Käufer).

Die zentrale Frage ist hier in Hinsicht des Holzschutzes, wie eine Holzentwertung vermieden werden kann.

Prinzipiell ist es so, dass eine Holzentwertung durch Pilzbefall auf dem Lagerplatz dann vermieden werden kann, wenn entweder das Holz sehr feucht (über u= 100 %) oder unter dem Fasersättigungspunkt von ca. 30 % gelagert wird.

Innerhalb dieses Grobablaufes ergeben sich jedoch vielfältige technologische und wirtschaftliche Konflikte, die allesamt eine Holzentwertung verursachen können. Einige dieser Konflikte sind:

  • mehrmalige Zwischenlagerung – Holzpreis niedrig daher Bezahlungsaufschub und kein Abtransport
  • eine verzögerte Losübernahme durch die Industrie – Holz bestellt aber nicht abgeholt
  • Sparzwänge beim Abtransport: Nasses Holz ist schwerer. Die Industrie minimiert gern Transportaufwände, d.h. der LKW ist per Tonnage voll und Holz bleibt bis zum nächsten Transporttermin liegen.

Hieraus entstehen ernste Gefahren in holzschutztechnischer Sicht für das lagernde Rundholz:

  • Rißbildung
  • Verfärbung
  • Insekten-und Pilzbefall (siehe Bild unten)
  • Holzfäulen

In der Konsequenz ergibt sich zunächst der Versuch, das Holz qualitätserhaltend zu lagern. Allerdings gelingt dies aufgrund der oben genannten Konflikte nur selten in der Praxis umsetzbar. Maßnahmen dazu sind:

  • Optimierung der Lage des Lagerplatzes (trocken, an Transportstraße)
  • Berücksichtigung des Aktionsradiusses eines Kranes
  • Holzpolter jeweils nur für einen Transport- LKW
  • Vermeidung von Querschnittsrissen: S-Haken, Einschlagringe, Bandagen usw.

Das reicht jedoch eben in der Praxis nicht aus – weswegen spezielle Lagerstrategien nötig sind.

Lagerstrategien

Diese Lagerstrategien sind zusammenfassend:

  1. Lebendlagerung: Vitalität und Abwehr sollen erhalten bleiben. Geeignet für BU, EI, KI, FI
  2. Trocken in Rinde: geeignet nur für KI, FI und wenn sichergestellt ist, das Polter sich im Schatten befindet. Es folgt eine milde Trocknung; nur für Wintereinschlag. Maximale Lagerung 1 Jahr (siehe Bilder unten – das war wohl länger!)
  3. Nasslagerung: (geeignet für BU, FI, KI, EI, TA). Dazu sind geeignete Gewässer nötig. Die Lagerung ist über mehrere Jahre möglich, jedoch stellen sich Verfärbungen ein und die Lackaufnahme ist auch nach einer Verarbeitung dauerhaft eingeschränkt.
  4. Beregnung: (BU, FI, KI, TA) erprobt und durchaus mehrjährig möglich. Allerdings: Verfärbungen, Bakterienbefall, Hallimaschpilze
  5. Trocken ohne Rinde: (DU, FI, LÄ, KI…) nur gesundes Holz und entrindet. Voraussetzung: Witterungsdach und keine direkte Sonne. Steht in Konkurrenz zur technischen Trocknung. Mitunter wird von Sägewerken dieses Verfahren modifiziert: beschleunigte Trocknung. Vorteil: Holz dann „halbtrocken“.

 

Befall 2
Befall durch Fäule

Forstwirtschaft, Holzschäden und Holzschutz

Echter Zunderschwamm

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius) an einer Schwarzerle (Alnus glutinosa)

Der Holzschutz fängt in der Waldbewirtschaftung an. Wir gewinnen aus unseren einheimischen Wäldern folgende Holzarten: zu 41 % Fichte, zu 27 % Kiefer, zu 8 % Weichlaubholz, zu 7 % Eiche, zu 5 % Buche (Quelle: Dipl.-Forsting. Schröder, Tharandt).

Eine fachgerechte Forstung bedeutet, dass hochqualitatives Holz an die folgenden Verarbeitungsschritte geliefert wird.

Historisch hat Heinrich Cotta einen großen Anteil daran, dass die Wissenschaft in den Forstbetrieb einzog. Er lebte von 1763 bis 1844 und verfasste die klassische Holzbauregel: „Früh-Mäßig-Oft“. Das Prinzip des Holzschlagens gegen die Hauptwindrichtung und die Einführung der Begriffe „Nieder- Mittel- und Hochwald“ sind auch auf ihn zurückzuführen. Vgl. Wikipedia: Heinrich Cotta.

Zunächst ist es wichtig, die Funktion des Waldes zu kennen:

Der Wald hat positiven Einfluss auf:

  • den Boden: Der Boden wird gefestigt
  • das (Grund-)Wasser: Schutz des Grund-und Oberflächenwassers; Hochwasserschutz
  • die Luft: Absorption von Verunreinigungen, Luftaufwertung, Klimaaufwertung
  • die Natur: Lebensraum für Tiere und Pflanzen
  • die Landschaft: optischer Sichtschutz, Beitrag zur Artenvielfalt, landschaftsbildend
  • die Kultur: Prägung erhaltenswerter Kulturlandschaften
  • die Erholung des Menschen: physiologische / psychologische Aspekte

Unter Beachtung der kulturell positiven Einflüsse des Waldes sind nun in Hinsicht auf die wirtschaftliche Nutzung einige zusätzliche Aspekte von Belang, die verhindern sollen, dass unser Kulturgut „Wald“ an Wert hinsichtlich der Nutzung verliert.

Die Faktoren der Holzentwertung im Bereich der Forstwirtschaft und damit im Bereich des frühzeitigen Holzschutzes sind zum Beispiel:

  • fehlende Wuchsoptimierung durch nicht standortgerechte Forstung: Im schlimmsten Fall werden Bäume geforstet, die eine Konkurenz bilden. Beispiel: einheimische Weißeiche gegenüber eingeführter Roteiche
  • Wildfraßschäden und Vermeidung dieser auf biologischem, chemischem oder mechanischem Weg
  • Vermeidung von Holzschäden durch maschinelle Bewirtschaftung (Wurzel-, Stamm- und Abgasschäden)
  • Maßnahmen der fachgerechten Schaftausdunklung, um hochwertiges Holz zu erhalten

Der Holzschutz beginnt somit schon im Forst.

Forsten

Kiefernwald in Brandenburg bei Baruth (c) Meinhard Böhm